Jugendpark Bad Nenndorf – mehr als nur ein Skatepark?

Anfang des Jahres haben wir eine große Umfrage gestartet, die neben vielen allgemeinen Punkten auch auf den geplanten Jugendpark in Bad Nenndorf und dessen Gestaltung abgezielt hat. Mit unglaublichen 542 Teilnehmern können wir davon sprechen, dass die Umfrage repräsentativ ist. An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmals bei jedem bedanken, der an der Umfrage teilgenommen hat und insbesondere für die vielen kreativen Ideen, Kritiken und Verbesserungsvorschläge.

Die Ergebnisse aus der Umfrage sind mittlerweile in der Gemeinde Hohnhorst und Haste vorgestellt und können auch auf unserer Website nachgesehen werden. (Die Ergebnisse aus den restlichen Gemeinden werden jeweils nach der Vorstellung in den politischen Gremien ergänzt.)

Am Donnerstag, 08. Juni 2017, um 19:00 Uhr findet im Vereinsheim, Bahnhofstraße 67 in Bad Nenndorf eine Sitzung vom Jugend-, Sport- und Kulturausschuss der Stadt Bad Nenndorf statt. In diesem Rahmen werden wir die Ergebnisse der Umfrage vorstellen. Außerdem wird der Jugendpark in Bad Nenndorf behandelt. Der Planer wird anwesend sein und die aktuellen Pläne vorstellen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen an der Sitzung teilzunehmen.

Zum geplanten Jugendpark haben wir eine ausführliche Stellungnahme abgegeben, die auf den Ergebnissen der Umfrage beruht. Unser Meinung: Mehr als nur einen Skatepark in der ersten Bauphase bauen, denn Bad Nenndorf hat dringenden Handlungsbedarf um vom Image einer „Rentnerstadt“ wegzukommen.

Wir hoffen auf eine positive Empfehlung durch den Ausschuss am Donnerstag und freuen uns über interessierte, junge Menschen bei der Sitzung. Lasst uns gemeinsam unsere Wohnorte attraktiver für Jugendliche machen!

Ergänzend und zur Transparenz unserer Arbeit hier die Stellungnahme im genauen Wortlaut:

Stellungnahme zum geplanten Jugendpark in Bad Nenndorf

Sehr geehrte Mitglieder des Fachausschusses,

seit einiger Zeit wird in Bad Nenndorf ein Bewegungspark für Jugendliche geplant, der – Stand jetzt – im ersten Bauabschnitt einen Skatepark beinhalten soll. Weitere Elemente sollen in naher Zukunft folgen. In der Planungsphase konnten wir uns bereits einbringen und einige Details der Planung beeinflussen. Zeitgleich haben wir eine Umfrage durchgeführt, an der 542 Personen teilgenommen haben. Die Umfrage beinhaltete neben dem Thema Jugendpark auch viele weitere Themen wie Mobilität oder Infrastruktur.

Zum Thema Jugendpark haben wir verschiedene Elemente abgefragt und Freitextantworten für weitere Vorschläge entgegen genommen. Die Ergebnisse dieser Abfrage haben ein zentrales Ergebnis: Die Infrastruktur, die Sitzgelegenheiten, Überdachung, Mülleimer, Beleuchtung und auch Parkplätze für Autos und Fahrräder beinhalten sollte, hat einen hohen Stellenwert. Dies ist auch die Voraussetzung dafür, dass der Jugendpark als zentraler Treffpunkt funktionieren kann. Ferner wird sich auch ein Grillplatz gewünscht. Dieses Ergebnis zeigt, dass der Jugendpark als zentraler Treffpunkt dienen kann und zum längeren Verweilen einlädt. Dieses Potential könnte nur durch eine spätere Überreglementierung vernichtet werden.

Zur Infrastruktur gehört mittlerweile selbstverständlich auch die Ausstattungen mit frei zugänglichen WLAN-Hot-Spots. Diesen Punkt werden wir allerdings nochmals gesondert bearbeiten und an dieser Stelle nicht vertiefen.

Neben der notwendigen Infrastruktur ist die Gestaltung des Geländes mit attraktiven Betätigungselementen das Kernthema. Das Ergebnis unter allen Teilnehmern zeigt, dass der bereits geplante Skatepark lediglich eine Nische anspricht. Besonders hervorzuheben sei an dieser Stelle, dass der Skatepark unter den 10 – 14-jährigen eine besondere überdurchschnittliche Beliebtheit genießt, während die Beliebtheit in den restlichen Altersgruppen geringer ausfällt.

Besondere Beliebtheit – in sämtlichen Altersgruppen – genießen die Outdoor Fitnessgeräte bzw. Parcours/Calisthenics Park. Auch die Ballsportarten genießen große Beliebtheit. Speziell Basketball schneidet besonders gut ab. Ein weiteres Mini-Fußballfeld wird sich jedoch nicht gewünscht.

Wir empfehlen aus den genannten Gründen, dass im ersten Bauabschnitt bereits mehr als der Skatepark gebaut wird und plädieren ausdrücklich für einen Fitnesspark, der mechanische Geräte, genauso wie feste Parcours- und Calisthenics-Elemente enthält. Dies ist nicht nur aktuell sehr modern und damit auch eine Aufwertung der Stadt Bad Nenndorf, sondern bedient vor allem die größte Menge der potentiellen Nutzer. Je höher die Anzahl der gebauten Elemente ist, desto höher ist letztendlich auch die erreichte Anzahl von Personen. Sollte nur der Skatepark gebaut werden, möchten wir zu Bedenken geben, dass möglicherweise die Nutzerzahlen ernüchternd sein werden aus den geschilderten Gründen.

Weiterhin sollte im Gesamtkonzept ein Multifunktionsplatz für die Sportarten Basketball, Fußball und Handball bedacht werden und eine Möglichkeit zum Volleyballspielen errichtet werden. Wir würden uns freuen, wenn wir auch zukünftig bei den Detailplanungen mitwirken können und so unsere und vor allem die Meinung der Jugendlichen einbringen können.

Das die Meinung der Jugendlichen in besonderem Maße bei solchen Projekten einfließen muss, zeigt das Ergebnis der Frage: “Gibt es ausreichend Treffpunkte für Jugendliche in deinem Ort?”. 7 % der befragten Bad Nenndorfer antworteten auf diese Frage mit “Ja”, 13 % beantworteten die Frage mit “Zu wenig”. Damit liegt Bad Nenndorf selbst zwar im Ranking der Samtgemeinde auf Platz zwei (hinter Ohndorf 55 % und 11 %), allerdings sollte der Anspruch höher sein. Noch schlechter ist die Lage in den Ortschaften Riepen, Horsten und Waltringhausen. Auch diese Ortschaften dürfen trotz eines großen Jugendparks in Bad Nenndorf nicht vernachlässigt werden. Eine detaillierte Auswertung auch im ortsspezifischen Kontext werden wir in naher Zukunft vorlegen.

Ein Kommentar

  1. Als Mitglied des Behinderten- und Seniorenbeirates der SG Bad Nenndorf habe ich an der letzten Sitzung des Jugendbeirates teilgenommen. Behinderte müssen nicht nur ältere Menschen sein. Junge Menschen können durch Krankheit oder Unfälle vorübergehende oder bleibende Behinderungen erleiden. Deswegen sollten ein Miteinander (Behinderte, Senioren und junge Menschen) gelebt werden. Großeltern begleiten oft Enkelkinder zu Freizeit-Aktivitäten und möchten dabei nicht nur aufpassen, sondern auch mehr oder weniger aktiv sein.
    Schaukeln ist für jung und alt sehr gesund und erfordert in der Anschaffung wenig Kosten. Junge Menschen werden älter, doch das Verständnis für alle Altersstufen und Behinderungen sollte „jung“ bleiben!
    Ich werde am 8. Juni ins Vereinsheim kommen und zuhören und . . . LG Siegfried Kreft, Senior

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